Heraeus hat heute die Markteinführung eines kostengünstigen und effizienten Katalysators für die PEM-Elektrolyse bekannt gegeben. Der neue Heraeus Katalysator beinhaltet 50 bis 90 Prozent weniger Iridium als herkömmliche Produkte bei einer bis zu dreimal höheren Katalysatorleistung. Der niedrigere Edelmetallgehalt des Heraeus Produktes senkt die Kosten um bis zu 43 Prozent. Die Kostenersparnis macht Grünen Wasserstoff erschwinglich – ein wichtiges Kriterium für die erfolgreiche Umstellung auf nachhaltige Energieträger.
Mit dem Produkt hat Heraeus einen Meilenstein für die Produktion von Grünem Wasserstoff auf industriellem Maßstab geschaffen. Kostengünstiger Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Eckpfeiler für die Wasserstoff- und Klimaziele der EU-Kommission.
as weltweite Iridium-Vorkommen beträgt rund acht Tonnen pro Jahr. Eine PEM Elektrolyse verwendet rund ein bis zwei Gramm Iridium pro kW Elektrolyseleistung. Bei einem Ziel von 40 GW -Elektrolysekapazität für erneuerbaren Wasserstoff bis 2030, würden 20 bis 40 Tonnen Iridium benötigt werden (bei 20 GW an PEM Elektrolyse). Hier ist eine deutliche Reduzierung des Iridium-Gehalts auf bis zu einem Zehntel der heutigen Menge notwendig. Durch den neuen Heraeus Katalysator sind diese Ziele zu erreichen – eine nachhaltige Lösung für den Ressourcen-Engpass.
Edelmetallhaltige Elektrokatalysatoren werden bei der Proton Exchange Membrane (PEM) Elektrolyse eingesetzt. Bei diesem Prozess wird durch elektrische Energie und dem Einsatz einer Protonen-Austauschmembran Wasser gespalten – dabei entsteht Wasserstoff als Energieträger für Industrie- und Brennstoffzellenanwendungen. Aufgrund der dynamischen Ansprechzeit eignen sich PEM-Elektrolyseure besonders zum Speichern von überschüssiger Energie aus Wind- oder Wasserkraftanlagen.
Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, hat die Europäische
Kommission im April 2020 die Wasserstoffstrategie für ein klimaneutrales Europa veröffentlicht. Die Strategie sieht die Installation von mindestens sechs GW erneuerbarer Wasserstoff-Elektrolyseure in der EU und die Produktion von bis zu einer Millionen Tonnen erneuerbarem Wasserstoff bis 2024 vor. Darüber hinaus muss bis 2030 Wasserstoff zu einem festen Bestandteil eines integrierten Energiesystems werden, mit dem strategischen Ziel bis 2030 mindestens 40 GW erneuerbare Wasserstoff-Elektrolyseure in der EU zu installieren und bis zu zehn Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff in der EU zu erzeugen. Diese Elektrolysekapazität wird nach Expertenmeinung durch die Alkalielektrolyse und die PEM Elektrolyse zukünftig in gleichem Maße abgedeckt.